Sieg der Neutralität: Schweiz gewinnt ESC

12.05.2024 / Nach vielen politischen Kundgebungen und aggressiver Stimmungsmache im Vor- und Umfeld des Eurovision Song Contest 2024 kann sich das Ergebnis – aus diplomatisch-neutraler Sicht – wirklich sehen lassen: Der Schweizer Beitrag des Sängers Nemo gewann den diesjährigen ESC. Der deutsche Sänger Isaak landete auf Platz zwölf.

Die Show aus Malmö in Schweden, die unter dem Motto „United by Music“ stattfand, war wie kaum zuvor geprägt von politischen Meinungen, Anfeindungen und Demonstrationen im Umfeld.

Nemo holte nach 1988 erstmals wieder die ESC-Trophäe in die Schweiz. Damals hatte Celine Dion gewonnen. Auf Platz zwei landete der Musiker Baby Lasagna aus Kroatien mit „Rim Tim Tagi Dim“, gefolgt von den Beiträgen aus der Ukraine, Frankreich und Israel.

Der Sänger Nemo lebt in Berlin und identifiziert sich als „nicht-binär“. Bei der Siegerehrung zerbrach er versehentlich den Preis auf der Bühne und erhielt einen Ersatz. Vieldeutig merkte der 29-Jährige an: „Die Trophäe kann repariert werden – vielleicht braucht der ESC auch ein kleines bisschen Instandsetzung.“

Im Finale standen in diesem Jahr kurzfristig nur 25 Beiträge. Der Sänger Joost Klein aus den Niederlanden war von der Teilnahme an der Show ausgeschlossen worden. Hintergrund waren nach Angaben des niederländischen Fernsehsenders Avrotros Vorwürfe, er habe eine aggressive Geste gegenüber einer Kamerafrau gezeigt. Der niederländische öffentlich-rechtliche Rundfunk reichte eine offizielle Beschwerde gegen den Beschluss ein.

Das Finale des Eurovision Song Contest am Samstag sahen in Deutschland knapp 7,4 Mio. Fernsehzuschauer. Der Marktanteil im Ersten lag damit bei fast 37 Prozent. (Bild: dpa/Jens Büttner)

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