Kommentar
„Die AfD will Deiner Oma die Schlagersendung wegnehmen…“
Soweit die überraschende Erkenntnis einer Bundespolitikerin auf ihren Social Media Kanälen, die offenbar wenig Kenntnis von einem Thema hat. Zugegeben, das ist bei Frau Göring-Eckardt nichts Neues. Neu ist allerdings, dass die Grünen-Politikerin und immerhin Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags nun auch glaubt, sich zum Thema Musik im Allgemeinen und Schlager im Besonderen äußern zu können – oder zu müssen. Kann sie nicht – war zu erwarten. Muss sie nicht – wäre schön gewesen.
Schlagersendungen sind also etwas für die Oma. Und das aus dem Mund einer Politikerin, die sich doch vehement gegen Stereotype einsetzt und wehrt. Was ist eigentlich mit Opa? – Ist eine andere Geschichte. Die Grüne betritt nicht zum ersten Mal ein Fettnäpfchen – geplant oder ungeplant mag dahingestellt sein. Jedenfalls registrieren wir einmal mehr, dass ein Grünen-Politiker – oder eine Politikerin, um im Sinne der Vielfalt zu bleiben – seine oder ihre Meinung und Einstellung überraschend ändert.
Wie definiert sich denn „die Oma“ in der Vorstellung von Katrin Göring-Eckardt? Wir wissen es nicht. Tatsache ist, dass „die Oma“, wenn es denn den Allgemeinplatz überhaupt gibt, statistisch gesehen immer jünger wird. Ebenso übrigens, wie der Opa. Und diese Oma, in der Vorstellung von Göring-Eckardt, hört also Schlager. Der Rest… ja, was eigentlich? … Hoffen wir mal, dass es nicht die audiovisuellen Statements von Göring-Eckardt sind. Denn diesen mangelt es, wie wir nun einmal mehr feststellen, an Kompetenz, Sachlichkeit und Hintergrundwissen.
Nein, Frau Göring-Eckardt – mit solch’ billigen Wahlaufrufen kommen Sie nicht durch. Nicht bei uns, nicht bei allen Schlagerfans, die zwar Omas im Angebot haben, aber altersmäßig breit gestreut sind.
Das Schöne ist: Schlager diskriminiert niemanden – weder physisch noch verbal – im Gegensatz zu Ihnen, Frau Bundestagsvizepräsidentin Göring-Eckardt. Die Sie übrigens selbst Oma sind. In diesem Sinne: Willkommen in der Schlagerfamilie.
Marc Fischer, Programmleitung
