[28.08.2023] Der Schlager im Allgemeinen wird häufig als oberflächliches Geplänkel abgetan: Texte, die sich reimen, aber wenig Aussage beinhalten. Dazu wenig Bekennendes, mit vielfältigen Nuancen der Schlichtheit. Die Zeiten haben sich geändert.
Dafür sorgen derzeit vor allem Ross Antony, Patrick Lindner und Eloy de Jong. Alle drei Künstler haben sich vor langer Zeit zu ihrer Homosexualität bekannt, leben glücklich mit ihren Partnern und Ehemännern. Nun setzen sie mit ihren neuen Songs und Alben klare Statements für Vielfalt und Offenheit, die längst selbstverständlich sein sollte.
In seinem zehnten Jahr als Solist auf der Schlagerbühne veröffentlichte Ross Antony Mitte Juni seinen Longplayer „100% Ross Antony“. Vor allem im Lied „Lass‘ die Liebe Liebe sein“ zeigte sich erstmals ein anderer Ross. In seinen Beats zwar weiterhin für gute Laune und Fröhlichkeit stehend, ging es textlich in die Tiefe. Ein Plädoyer für Liebe und ein klares Statement für Diversität. Den Titel schrieben ihm Philippe Heithier und Claudio Pagonis praktisch auf den Leib.
Ähnliche Zeichen setzt Patrick Lindner. „All Deine Farben“ – kurze Zeit nach der Radioversion frisch als „UltraFox DJ Mix“ aufpoliert – präsentiert der gebürtige Münchner Gefühle pur für diesen einen, der ihn schon seit vielen Jahren begleitet. „Nichts als Liebe empfinde ich für Dich“, heißt es in einer Textzeile. Schöner und klarer lässt sich Glück zum Partner (oder eben der Partnerin) nicht ausdrücken.
Der dritte im Bunde derjenigen, die deutliche Zeichen für Diversität und Regenbogenfarben setzen, ist Eloy de Jong. Kurz vor der Veröffentlichung seines neuen Albums „Viel mehr als das Beste“ im Oktober, erzählt er in seinem Song „Immer wieder wir“ über die Bedeutung von Vertrauen, die – beidseits entgegengebracht – die Welt verwandeln kann. Wem er dieses Lied vor allem widmen möchte, lässt das Cover erahnen: Eloy de Jong vor einem Wandteppich rosarot gefärbter Rosen. (Bilder: Radio BW)
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